Schonkost bei Magenproblemen
Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Magenproblem. Blähungen, Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Verstopfung und Durchfall sind keine Seltenheit mehr. Neben organischen Erkrankungen sind zunehmend Faktoren wie Psyche und Lebensstil dafür verantwortlich. Unzureichende Bewegung, Leistungsdruck auf der Arbeit, nicht wahrgenommene Pausen und zu wenig Zeit für Einkäufe, Kochen sowie das Essen an sich und viele weitere Faktoren begünstigen die Beschwerden. Gegen Magenprobleme helfen nicht nur schulmedizinische Therapien und Entspannungstechniken sondern auch die richtige Ernährungsweise.
Was tun bei akuten Magenproblemen?
Die Kostform orientiert sich am Schweregrad der Magenprobleme. Wenn Schmerzen, Blähungen und Co. sehr akut sind, sollte bestmöglich auf Nahrungsfaktoren, die den Verdauungstrakt reizen, verzichtet werden. Während eines besonders heftigen Verlaufs ist es empfehlenswert, zunächst ein bis zwei Tage nur Flüssigkeit in Form von schwachen Tees zu sich zu nehmen. An den folgenden Tagen ist eine leicht verdauliche Suppe aus Haferflocken, Salz und Schleim das Mittel der Wahl. Im weiteren Verlauf kann der Brei durch gut verdauliches Fleisch und kleingeschnittenes Obst und Gemüse ergänzt werden. Auf blähende Sorten wie Zwiebeln und Kohl sollte dabei verzichtet werden. Diese Schonkost ist bei einem akuten und schweren Krankheitsverlauf empfehlenswert. Da sie nicht alle essenziellen Mikronährstoffe abdecken kann, sollte sie nicht länger als eine Woche durchgeführt werden.
Die Schonkost
Verringern sich die Symptome oder verschwinden ganz, kann auf eine leichte Vollkost umgestiegen werden. Menschen mit Magenproblemen vertragen zeitweise keine Milch. Diese ist bei der leichten Vollkost zwar nicht grundsätzlich verboten, sollte aber ausgespart werden, wenn der Betroffene sie nicht verträgt. Zudem ist es wichtig auf extrem gewürzte Lebensmittel zu verzichten. Bei Magenproblemen sollte daher auf sehr süße, saure, salzige, heiße und kalte Mahlzeiten verzichtet werden. Schärfende Lebensmittel wie Senf oder Meerrettich sollten zudem von Speiseplan gestrichen werden. Sie erhöhen die Produktion von Magensäure und führen oftmals zur Verschlimmerung der Symptome.
Vorsicht bei blähendem Gemüse
Blähende Gemüsesorten wie Kohl, Bohnen oder Zwiebeln sollten bei Magenproblemen nicht verzehrt werden. Ähnliche Empfehlungen gibt es zudem für Kartoffelsalat, Paprikagemüse, Kern- und Steinobst sowie Hülsenfrüchte. Bei Besserung der Symptomatik können diese Lebensmittel schrittweise wiedereingeführt werden.
Wenig Fett und frisches Brot
Zusätzlich sollten Menschen mit Magenbeschwerden auf stark fettreiche Speisen und frische Backwaren verzichten. Diese Produkte führen häufig zur Steigerung der Problematik.
Auswahl der Getränke
Die Wahl milder Getränke ist zudem von Bedeutung. Koffein, schwarzer Tee und Getränke mit Kohlendioxid regen die Produktion von Magensäure an und sind bei Magenproblemen nur in Maßen zu konsumieren.
Die geeignete Zubereitung
Weiterhin ist die Zubereitungsart der Lebensmittel zu beachten. Gedünstete, gedämpfte, gekochte und geschmorrte Speisen sind frittierten und in reichlich Öl gebratenen Mahlzeiten vorzuziehen. Letztere sind wesentlich schwerer bekömmlich.
Die richtige Ernährung bei Reizmagen
Viele Menschen die monatelang an gastrointestinalen Beschwerden leiden verlassen die Arztpraxis mit der Diagnose Reizmagen. Bei dieser Erkrankung gibt es zwar keine spezielle Diät aber eine Umstellung des Essverhaltens kann die Symptomatik nachhaltig verbessern.
In erster Linie kann es hilfreich sein ein Ernährungsprotokoll zu führen. Auf diese Weise wird leichter ersichtlich, welche Lebensmittel Magenprobleme auslösen und welche gut vertragen werden.
Wie auch bei akuten Magenproblemen sollten Menschen mit dem Reizmagen-Syndrom auf Extreme verzichten. Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Koffein, Nikotin, fetthaltige Speisen, starke Gewürze und zu süße oder salzige Mahlzeiten führen in vielen Fällen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden.
In Ruhe Essen
Wichtig ist, sich Zeit für das Essen zu nehmen und die Mahlzeiten an einem ruhigen Ort einzunehmen. Angewohnheiten wie während des Essens fernzusehen sind nicht förderlich und sollten wenn möglich abgelegt werden. Ausgiebiges Kauen bereitet den Magen für den Verdauungsprozess vor und entspannt den Körper zusätzlich.
Wie oft sollte gegessen werden?
Die Portionsgröße ist zudem ein wichtiger Faktor. Für den Magen-Darm-Trakt ist es entlastender nicht zu große Mahlzeiten auf einmal verdauen zu müssen. Geeignet sind drei Hauptmahlzeiten und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten.
Ballaststoffreiche Kost
Wirksamkeit zeigt eine ballaststoffreiche Kost bei Verstopfung.
Im Fall von Magenproblemen wie Blähungen und/oder Durchfall sind Ballaststoffe nicht empfehlenswert. Langfristig gesehen kann eine ballaststoffreiche Kost jedoch Magenprobleme lindern. Demnach ist es empfehlenswert bei relativer Symptomfreiheit ballaststoffreiche Lebensmittel in die Ernährung mit einzubauen.
Was sind eigentlich Ballaststoffe?
Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile der Nahrung. Viele Ballaststoffe haben eine faserähnliche Struktur, weshalb sie auch Faserstoffe genannt werden. Ballaststoffe sind unter anderem Zellulose, Pektine und Pentosane. Werden sie mit den Mahlzeiten aufgenommen, quellen sie auf und vergrößern infolgedessen den Inhalt des Darmes. Das regt die Darmtätigkeit an und fördert die Verdauung.
Darüber hinaus haben Ballaststoffe die Fähigkeit Substanzen im Körper zu binden, die bei Magenbeschwerden zu zusätzlichen Problemen führen können. Hier sind unter anderem Cholesterin und Gallensäuren zu nennen. Außerdem haben Ballaststoffe positive Auswirkungen auf die Bakterienbesiedelung im Dickdarm.
Ballaststoffreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:
- Erbsen
- Amaranth
- Gerste
- Grünkern
- Haferflocken
- Mais
- Brokkoli
- Fenchel
- Schwarzwurzel
- Artischoke
- Apfel
- Avocado
- Nektarine
- Birne
- Bohnen
- Kichererbsen
Auf ausreichend Flüssigkeit achten
Beim Verzehr von Ballaststoffen ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit besonders relevant. Die Ballaststoffe benötigen das Wasser um im Darm quellen zu können. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Ballaststoffzufuhr von 30 Gramm pro Tag.