Frauen und Mädchen mit Behinderungen: Liebe, Sport und Gesellschaft

Menschen mit Behinderungen haben genauso wie jede andere Person auch Hoffnungen, Träume, Ideen, Zukunftspläne und natürlich Wünsche. Das gesellschaftliche Leben läuft zwar mit bestimmten Einschränkungen ab, jedoch ist der Alltag mehr als nur erfüllend zu meistern. Darüber hinaus sind Frauen mit Behinderung eine weitere, gesellschaftliche Gruppe, die aufgrund dieser beiden Merkmale unterschiedliche Erfahrungen machen und daher in den Bereichen Liebe, Sport sowie Gesellschaft ihre ganz eigene Geschichte erleben.

Jeder Mensch ist individuell

Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich, was an dieser Stelle besonders betont wird. Die Informationen sind keinesfalls pauschalisierend, sondern stellen einen Ratgeber dar, der das Ziel hat, Menschen zu helfen. Insbesondere Behinderungen können unterschiedlichste Ausprägungen aufweisen, sodass die Erfahrungen sowieso von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können.

Behinderungen sind kein Grund, auf Liebe und Sexualität zu verzichten

Liebe, Zärtlichkeit, Sexualität, all das erleben Menschen und sehnen sich danach. Dabei bilden behinderte Frauen keineswegs eine Ausnahme. Ein Streben nach solchen Gefühlen und Erlebnissen ist etwas, was die meisten Menschen verspüren. Insgesamt gesellschaftlich betrachtet ist es für die meisten Menschen zunächst ungewohnt, einen Partner mit Behinderung zu finden.

Abbau von Vorurteilen als erster Schritt

In Hinblick auf Vorurteile kann es passieren, dass diese zunächst einmal abgebaut werden müssen. So kann es durchaus vorkommen, dass das Vorurteil vorherrscht, Menschen mit Behinderungen sind per se hilfsbedürftig und haben eine geringere Libido als alle anderen Menschen. Dass dies von Person zu Person unterschiedlich ist und gar nicht generalisiert werden kann, ist der erste Schritt zum Abbau der Vorurteile. Hierbei kann ein gesellschaftlicher Prozess über das Beenden von Diskriminierung stattfinden. Allerdings handelt es sich dabei um einen langfristigen Prozess. Besonders als Frau mit Behinderung muss leider oft Geduld mitgebracht werden, um hier einen entsprechenden Partner zu finden, der zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wichtig ist es hierbei, sich selbst so zu akzeptieren und lieben zu lernen wie man nun einmal ist. Dabei wird ein gewisses Selbstbewusstsein aufgebaut, was neben der Tatsache, dass es als attraktiv empfunden wird, dazu beiträgt, die Personen, die nicht bereit sind, Vorurteile abzubauen, herauszufiltern.

Alternative Methoden zum Kennenlernen von potentiellen Partnern

Dass eine behinderte Frau sich die Möglichkeit wünscht, einen für sie einfacheren Weg zu gehen, was die Suche nach einem Partner angeht, ist vollkommen verständlich. Daher existieren verschiedene, alternative Wege, dafür geeignete Menschen kennenzulernen. Zum Beispiel bieten sich Partnerbörsen an, die exakt auf Personen mit Behinderungen zugeschnitten sind:

Daneben existieren noch weitere solcher Singlebörsen, auf denen eine Frau sicherlich ihren Wunschpartner finden kann. Hier sind Menschen mit Behinderung unter sich und Vorurteile treten deutlich seltener auf. Auf der gemeinnützigen Seite MyHandicap sind die Erfahrungen einer Rollstuhlfahrerin nachzulesen, die die drei genannten Singlebörsen getestet hat.

Sexualität mit Behinderung erleben

Nur, weil ein Mensch eine Behinderung hat, bedeutet das nicht, dass dieser Mensch über kein sexuelles Verlangen verfügt. Dennoch ist Sex mit Behinderung immer noch ein Tabuthema. Immerhin existieren bereits kleinere Fortschritte. Der Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung geht aber auch hier weiter. Fest steht auf jeden Fall, dass eine Frau mit Behinderung sich selbst keinen zu großen Druck machen sollte, dass ihre Sexualität abstoßend oder Ähnliches ist.

Ein fitter Körper mit Behinderung

Um den eigenen Körper fit und gesund zu halten, haben Frauen mit Behinderung die Möglichkeit verschiedene Sportangebote wahrzunehmen. Dabei ist die Sportart und die Situation in einem gewissen Maße auf die eigene Behinderung angepasst. So können sie zum einen Sport ausüben, durch den sie ihre Behinderung positiv beeinflussen, oder aber auch Sportarten, die sie aus anderen Gründen ausüben.

Dabei kann die Aktivität in einem Rahmen mit ausschließlich anderen behinderten Menschen ausgeübt werden oder im Sinne der Inklusion mit Menschen ohne Behinderung. Dem eigenen Empfinden sind dabei keine Grenzen gesetzt. Letztlich sollte jeder das tun können, mit dem er sich am wohlsten fühlt.

Mit behindertengerechtem Equipment und Sportarten zum Ziel

Die richtige Ausrüstung ist je nach Sportart essentiell, um sie nach den eigenen Wünschen betreiben zu können. Hilfsmittel wie Prothesen oder Handbikes werden gerne genommen. Darüber hinaus existieren auch ähnliche Sportarten für Menschen mit Behinderungen wie Sitzfußball oder Blindengolf. Der Phantasie und den eigenen Interessen sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Welche Sportart eignet sich für mich?

Die Wahl der Sportart ist zu einem gewissen Teil von der eigenen Behinderung und den dadurch gegebenen Möglichkeiten abhängig. Somit ist dieses Thema recht individuell. Dennoch existieren Beispiele für mögliche Aktivitäten, die interessant sein könnten.

  • Blindengolf (Äquvivalente für bilnde Menschen existieren in großer Vielfalt)
  • Rollstuhlrugby (auch hier gibt es eine Vielfalt an Äquivalenten)
  • Bogenschießen
  • E-Sport

Alles, was den eigenen Interessen entspricht, ist es wert, ausprobiert zu werden.

Gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen fördern

Die gesellschaftliche Debatte um Behinderung und eng damit verbunden auch Inklusion sorgt immer wieder für Aufruhr. Für die Menschen, die es betrifft, handelt es sich dabei um die Realität ihres Alltags. Insbesondere Frauen mit Behinderung sind nicht nur Diskriminierung ausgesetzt, weil sie behindert sind, sondern auch, weil sie weiblich sind. Damit kommen zwei Faktoren für Ausgrenzungen und Vorurteile zusammen.

Aktuell ist der Umgang mit Personen mit Behinderung in unserer Gesellschaft alles andere als optimal. Viele alltägliche Aktivitäten sind gar nicht oder nur unzureichend barrierefrei. Im Laufe der Zeit wurde es in jedem Fall besser und zum heutigen Zeitpunkt ist diese Entwicklung definitiv schon weit voran geschritten. Aber dieses Fortschreiten muss beschleunigt werden, um endlich eine Gesellschaft zu erreichen, in der Teilhabe wirklich zählt.

Immerhin haben wir zum aktuellen Zeitpunkt schon einen Fortschritt, und Menschen mit Behinderungen werden nicht mehr so stark pauschal verurteilt. Verschiedene Projekte zur Integration und landesweite Förderprogramme tragen zu dieser Entwicklung bei. Beispielsweise beginnen diese bereits in Einrichtungen zur frühkindlichen Bildung und in Schulen. Daher ist zu erwarten, dass die weiteren Generationen an Menschen und Frauen mit Behinderung weniger Diskriminierungserfahrungen erleben müssen, wobei es zum aktuellen Zeitpunkt natürlich schwierig ist, gegen diese Diskriminierung anzukämpfen. Dabei hilft es leider fast nur, die gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben und ein besonderes Maß an Selbstbewusstsein zu entwickeln.

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